Ein Mann in der Kindertagespflege, in dieser Frauendomäne voller mütterlich-weiblicher Eigenarten, wofür soll das gut sein? Weil es gut tut! Beobachten Sie mal einen Hausmeister oder Zivildienstleistenden in einem Kindergarten. Im Nu ist er umringt von einer Horde „Fans“, die sein Tun und Sagen fasziniert verfolgen. Unsere Kinder sind vom Erstkontakt mit dem Betreuungs- und Erziehungsapparat bis hin zu ihrem vielleicht ersten Tag in einem Gymnasium „männerunterversorgt“. Kein Erzieher in einem Kindergarten, höchstens ein Lehrer pro Grundschule zwischen lauter weiblichen Kolleginnen, selbst in den Mittelschulen gibt es einen eindeutigen Frauenüberhang. Welcher Familienvater schafft es dieses maskuline Defizit zeitlich aufzuwiegen? Und sind wir heutigen Männer nicht langsam von den Vorurteilen befreit, einen Haushalt nicht umsichtig führen, mit Staubsauger oder Kochlöffel nicht umgehen zu können? Das wir Kinder betreuen und erziehen können, das bestätigen uns zum Glück die eigentlichen Experten – die Kinder.